

der regionalen Wirtschaft. Im Gegensatz zur Preussischen Ostbahn, die die
Städte Elbing und Braunsberg bereits seit 1852 verband, verläuft die Bahn
nicht im Landesinneren, sondern direkt an der Küste des Frischen Haffs. In
Elbing beginnt die HUB am Ostbahnhof, der aber nur dem Übergangsgü-
terverkehr zur Staatsbahn diente. Die Personenzüge begannen im Stadt-
bahnhof. Dieser lag 2,5 km vom Staatsbahnhof entfernt, so daß Über-
gangsreisende auch noch ein Stück mit der Städtischen Straßenbahn fah-
ren mussten. Am 20.5.1899 wurde der Betrieb von Elbing zunächst bis
Frauenburg eröffnet, ab 7.9.1999 fuhr die Bahn durchgehend bis Brauns-
berg. Von Cadinen führte ein Anschlußgleis zur hohenzollerischen Herr-
schaft Cadinen (der Sommerfrische von Kaiser Wilhelm II.) mit dem be-
rühmten Gestüt. Die Bahn war für die Industrie (Anschluss der Ziegelindu-
strie bei Tolkemit und der Elbinger Schichauwerft an die Staatsbahn) und
für den Ausflugsverkehr an das Frische Haff wichtig. 1939 bestand der
Fahrzeugpark aus 9 Dampflokomotiven sowie 26 Personen-, 3 Gepäck-
und 111 Güterwagen. Großaktionäre waren zuletzt mit 41 % die AG für Ver-
kehrswesen und mit 34 % deren Tochter Ostdeutsche Eisenbahn-Gesell-
schaft. Gleich nach dem 2. WK wurde die Bahn von Polen wieder in Be-
trieb genommen, nur ein innerstädtisches Teilstück in Braunsberg war we-
gen der zerstörten Brücke über die Passarge zunächst nicht wieder be-
fahrbar. 1982 Neubau eines die Innenstadt von Elbing im Westen umfah-
renden Anschlusses an die Hauptbahn. Der Stadtbahnhof (der schon 1958
für den Personenverkehr geschlossen worden war und nur noch dem Gü-
terverkehr diente) wurde stillgelegt. Zum 1.4.2006 stellte die Staatsbahn
PKP den Personenverkehr auf der HUB ein, gelegentliche Güterzüge ver-
kehrten weiter. Neuerdings wird die Strecke aber wieder fahrplanmäßig be-
fahren, wenn auch nur in der kurzen Sommersaison vom 4.7. bis 25.8.: In
dieser Zeit führt der französische Eisenbahnkonzern ARRIVA täglich zwei
Zugpaare seiner Regionalverbindung Graudenz-Marienburg-Elbing-
Braunsberg über die alte, in einem desolaten Zustand befindliche Trasse
der Haffuferbahn, ein weiterer Zug fährt sogar durchgehend ab Thorn (To-
run) über Elbing (Elblag) und dann die HUB nach Braunsberg (Braniewo).
N
Los 1330
Ausruf 160 €
Hannoversche Actien-Gummiwaaren-Fabrik
Hannover-Linden, Aktie 1.000 Mark 25.11.1919
(Auflage 1050, R 9) EF-VF. #1857. (37)
Nur 4 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gründung 1887 unter Übernahme des Fabriketablissements der Neue
Hannoversche Gummiwaaren- und Patent-Packung-Fabrik Lennartz &
Co. in Hannover-Linden (Stärkestr. 14-15). 1920 umbenannt in Mittelland
Gummiwerke AG. Hergestellt wurden mit in der Spitze fast 1.000 Mitar-
beitern technische und chirurgische Artikel aus Gummi und gummierte
Stoffe. Börsennotiz Hannover; im AR saß u.a. der Bankier L. Rothschild.
In der Weltwirtschaftskrise 1929 in Liquidation gegangen.
Los 1331
Ausruf 180 €
Hannoversche Kolonisations-
und Moorverwertungs-AG
Berlin / Schwege, Kreis Wittlage, Interimsschein
726 x 100 RM 28.8.1931 (
R 11
) VF+. (5)
Eine 1926 beschlossene, aber erst viel später in Tran-
chen durchgeführte Kapitalerhöhung um 240.000 RM
wurde in 10 Interimsscheinen unterschiedlicher Stük-
kelung verbrieft. Maschinenschriftliche Ausführung,
Originalunterschrift. Nur 2 Stück lagen im Reichs-
bankschatz.
Seit Beginn des 20. Jh. wird in Hunteburg Kreis Wittlage industriell Torfmoor
abgebaut. Gründung der Hakumag 1909 als GmbH, 1923 Umwandlung in ei-
ne AG. Erzeugt wurde mit rd. 150 Beschäftigten Brenntorf, Torfstreu, Dün-
getorf und Torfbriketts. Die für die Mitarbeiter errichteten Beamten- und Ar-
beiterwohnhäuser sind noch heute als Schwegermoorsiedlung bekannt. In
den 1920er und 1930er Jahren wurden in den Mooren auch Saisonarbeiter
u.a. aus Holland und der Slowakei beschäftigt. Neben einem Bahnanschluß
besaß die Ges. sogar einen eigenen Hafen an der Hunte. 1953 kamen Iso-
lierplatten aus Torf zusätzlich ins Produktionsprogramm, außerdem Diversi-
fizierung in den Maschinenbau mit der Herstellung von Hub-, Feil- und Sä-
gemaschinen “Renard”. 1955 Verkauf von 181 ha abgetorftem Gelände an
die Hannoversche Siedlungsgesellschaft, Hannover zur Errichtung von 10
Siedlerstellen für Vertriebene und Ankauf weiterer 75 ha Hochmoor zur Ab-
torfung von Weißtorf. 1965 in eine GmbH umgewandelt.
N
Los 1332
Ausruf 150 €
Hansa-Bank Schlesien AG
Breslau, Aktie Serie B 100 RM Okt. 1930 (Auflage
1400, R 9) EF. #9089. (74)
Nur 7 Stück lagen im Reichsbankschatz.
Gegründet 1869 als Genossenschaft, 1923 umgewandelt in eine AG. Fili-
alen bestanden in Schweidnitz, Oels und Glatz, außerdem Depositen-Kas-
sen in Breslau am Hauptbahnhof sowie am Sonnenplatz. 1943 auf die Mit-
telschlesische Bank AG in Breslau übergegangen.
N
Los 1333
Ausruf 75 €
Hansa-Brauerei AG
Stendal, Namensaktie 100 RM 1.7.1929 (Auflage
nur 100 Stück
, R 7) EF. #2079. (20)
Gründung 1899 als Bergbrauerei AG zu Stendal. Produktion ober- und un-
tergäriger Biere, alkoholfreier Getränke und Eis. 1920 Übernahme der Ak-
tien-Bierbrauerei Bürgerliches Brauhaus in Stendal, auf deren Gelände die
Braustätten konzentriert wurden. Die alte Bergbrauerei wurde stillgelegt und
das Grundstück an die Stadtgemeinde Stendal verkauft. Bierniederlagen
(1943): Arneburg, Bismarck, Gardelegen, Goldbeck, Oebisfelde, Osterburg,
Schönhausen, Tangerhütte, Tangermünde, Werben. 1950 Hansa-Brauerei
Stendal, Hogrefe & Co. KG, 1955 VEB Hansa-Brauerei Stendal, 1990 Han-
140
Los 1329
Los 1345
Los 1330