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1924 wurden gemäß des Friedensvertrages von St.

Germain Österreich zu 15,092 % und die Tschecho-

Slowakei mit 84,908 % Schuldner. Dekorativ, mit gro-

ßer Doppeladler-Vignette. Aus dieser Anleihe waren

bisher keine Kronen-Stücke bekannt!

Los 361

Ausruf 25 €

k.k.priv. Prag-Duxer Eisenbahn

Prag, 3 % Schuldv. 3.000 Mark 15.6.1896 (Auf-

lage 8158, R 6) VF. #5863/1. (6)

Gründung 1871. Strecke Prag-Brüx-Klostergrab-Moldau. Ab 1884 Be-

triebsführung durch die Staatsbahnen, 1892 Übernahme der gesamten

Bahnanlagen durch den Staat. Der Gesellschaft verblieb aber noch um-

fangreicher Bergwerksbesitz. Notiert an den Börsen Wien, Prag, Brüssel

und Frankfurt.

N

Los 362

Ausruf 100 €

K.k. priv. Steiermärkische Escompte-Bank

Graz, Aktie 400 Kr. 15.12.1906 EF-VF. #16647.

(23)

Mit Kupons. Lochentwertet.

Die 1864 gegründete Steiermärkische Escomptebank entwickelte sich

aus bescheidenen Anfängen in den Jahren des volkswirtschaftlichen Auf-

schwungs rasch zu einem bedeutenden Institut. Filialen waren in Klagen-

furt, Laibach, Villach, Marburg, Görz und Wien. Die 1873er Krise brachte

der Anstalt im Bankkommissionsgeschäft schwere Verluste, zu deren

Deckung das Aktienkapital reduziert werden mußte. Stille Beteiligungen

(darunter ein Posten Aktien der Leykam-Josefsthal-Papierfabrik, die 1869

von der Bank mitgegründet wurden) wurden nach und nach abgestoßen.

Danach blieb die Bank von größeren Verlusten verschont. 1921 übernahm

die Bayerische Vereinsbank AG in München einen größeren Aktienposten.

1934 Fusion mit der Bank für Steiermark.

Los 363

Ausruf 100 €

K.k. priv. Steiermärkische Escompte-Bank

Graz, Aktie 40.000 Kr. 16.3.1923 VF. #2235601-

700. (23)

Hoher Nominalwert. Mit Kupons. Lochentwertet.

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Los 364

Ausruf 40 €

k.k.priv. Vorarlberger Bahn

Wien, 4 % Schuldv. 1.000 fl. 1.3.1884 (Auflage

5650, D/H OEL 2457b, R 6) VF. #1801/1. (6)

Dekorativ, mit reich geschmücktem Doppeladler im

Unterdruck.

Bereits 1847 wurden erste Forderungen nach dem Bau einer Bahn in Vor-

arlberg erhoben; doch eine Gebirgsbahn, wie sie zur Überquerung des

Arlbergs nötig war, hatte man in Österreich noch nicht gebaut, anderer-

seits schien eine Bahn ohne den anschluß an Tirol nutzlos. 1853 erreich-

te die bayerische Ludwig-Süd-Nord-Bahn Lindau. und 1857 eröffnete auf

Schweizer Seite die Strecke Rorschach-Rheineck-Chur. 1865 wurden die

Verträge mit den anrainerstaaten unterzeichnet, 1867 gab es ein erstes

Konzept von Vorarlberger Seite, 1869 wurde der Bahnbau beschlossen,

1871 wurde die k.k.priv. Vorarlberger Bahn als Aktiengesellschaft gegrün-

det - mit 20-facher Überzeichnung der Aktien. 1872 fuhr auf der 61 km

langen Strecke Bludenz-Lochau (wenig später um 7 km bis in‘s deutsche

Lindau verlängert) der erste Zug. 1873 befuhr der erste durchgehende

Schnellzug Zürich-München die Strecke. Endlich 1884 erfolgte mit Inbe-

triebnahme des Arlbergtunnels auch der Anschluß an das restliche öster-

reichische Bahnnetz, gleichzeitig wurde die Vorarlbergbahn verstaatlicht.

Heute im Betrieb der ÖBB.

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Los 365

Ausruf 40 €

k.k. privilg. Tannwalder

Baumwollspinnfabrik

Wien, Aktie 2.000 K 1.2.1900. Gründeraktie (Auf-

lage 1600, R 4) EF. #904. (5)

Bislang ganz unbekannt gewesen.

Gegründet 1900 zum Betrieb von zwei Baumwollspinnereien, einer Webe-

rei, einer Webstuhl- und Maschinenfabrik mit Gießerei sowie eines Elektri-

zitätswerkes im böhmischen Kamnitztal. Das Kamnitztal im Isergebirge

beherbergte damals dutzende von Glashütten, und schon 1824 wurde in

Hillemühl die erste mechanische Spinnerei errichtet. Die Strecke Boden-

bach-Warnsdorf der Böhmischen Nordbahn schloß das Tal bereits 1869

an die große weite Welt an. Ein Jahr zuvor hatte der Textilindustrielle Isaak

Mauthner in Tannwald-Schumburg eine mechanische Weberei eröffnet,

und 1894 kam mit der Reichenberg-Gablonz-Tannwalder Eisenbahn auch

nach Tannwald das Dampfroß. 1900 wurden die Textilbetriebe in dieser

AG zusammengefaßt. Mit der Industrie wuchs auch die Gemeinde und

wurde 1905 zur Stadt erhoben. 1940 nach dem Anschluß des Sudeten-

landes umbenannt in „Tannwalder Textilwerke AG“ sowie Nennwertum-

stellung auf 1.000 RM.

Los 366

Ausruf 75 €

“KABÈ” Kleinmotoren-

und Ventilatorenfabrik AG

Wien, Aktie 400 Kr. 15.5.1925 VF+. #60228. (23)

Nennwert 1931 umgestellt auf 10 Schilling. Anh. Ku-

pons.

Gründung 1923 unter Mitwirkung der szt. Böhm. Kommerzialbank, die

später durch Fusion in die Anglo-cechoslov. und Prager Creditbank auf-

ging. Sie entstand durch Umwandlung der Firma Klein & Blaustein in eine

AG. Erzeugung von Elektromotoren, -ventilatoren, -sirenen, -gebläse.

Los 367

Ausruf 60 €

Kaiser Ferdinands Nordbahn

Wien, 4 % Schuldv. 200 fl. 1.3.1886 (Auflage

62700, R 8) VF. #1100/28. (73)

Mit der Anleihe von 62,7 Mio. fl. wurden sechs zwi-

schen 1841 und 1876 begebene ältere 5 % Anleihen

umgeschuldet, außerdem finanzierte sie den Bau der

Linien Bielitz-Bistritz, Kremsier-Kojetein und des Kra-

kauer Circumvallations-Flügels sowie der Ankauf der

Freiherrlich Rothschild‘schen Montanbahn. Die

1886er Anleihe war bisher gänzlich unbekannt! Nur

23 Stück wurden im Reichsbank-Schatz gefunden.

Insgesamt 10 Aktienemissionen in den Jahren 1836, 1844, 1852, 1854,

1856, 1857, 1862, 1866, 1869 und 1872 brachten das Aktienkapital auf

gewaltige 74.511.250 Gulden. Ausgegeben waren ganze, halbe und fünf-

tel Aktien. Mit einem Streckennetz von über 1.000 km (Hauptlinie: Wien-

Krakau, 412 km) war die Kaiser Ferdinands-Nordbahn die größte Privat-

bahn der Donaumonarchie. Aber sie hält noch einen wichtigeren Rekord:

Ihre am 17.11.1837 eröffnete Strecke Floridsdorf-Wagram war überhaupt

die erste Lokomotiv-Eisenbahn in Österreich! Hauptinitiator der Nordbahn

war Salomon Mayer Freiherr von Rothschild (1774-1855), zweiter Sohn

von Mayer Anselm Rothschild, der die Leitung des Wiener Hauses über-

nahm. Salomons Engagement im Eisenbahnbau hatte den Einstieg in

Bergbau und Industrie nach sich gezogen. Folgerichtig ergaben sich wei-

tere Beteiligungen, etwa an der Wiener Locomotiv Fabriks AG. 1906 wur-

den die Eisenbahnen der Nordbahn verstaatlicht, die Gesellschaft blieb a-

ber dank ihres riesigen Montanbesitzes in Mährisch-Ostrau eine bis Ende

des 2. Weltkrieges börsennotierte AG. Für die Erfüllung der Altverpflich-

tungen hatten nach der Zerschlagung der Donaumonarchie die Staaten

Deutschösterreich, Tschechoslowakei und Polen gemeinsam zu sorgen,

da die Bahn nun in allen drei Staaten lag.

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Los 368

Ausruf 100 €

Kaiser Ferdinands Nordbahn

Wien, 4 % Schuldv. 200 K 1.8.1904 (Auflage

10000, R 9) VF. #774/33. (20)

Dieser Nennwert war bislang vollkommen unbekannt

gewesen, nur 8 Stück wurden im Reichsbank-Schatz

gefunden.

N

Los 369

Ausruf 50 €

Kaiser Franz Josef-Bahn

Wien, 4 % Schuldv. 200 fl. 1.4.1884 (Auflage

87743, R 8) VF. #5336/18. (19)

Teil einer Gesamtanleihe in Höhe von 69.048.600

Gulden, welche bei der Verstaatlichung 1881 von der

Donaumonarchie als eigene Staatsschuld übernom-

men und noch jahrzehntelang weiter bedient wurde,

ehe die 1923er Hyper-Inflation auch diese Anleihe

praktisch wertlos machte. Dieser Nennwert war bis-

lang unbekannt; nur 14 Stück wurden im Reichs-

bank-Schatz gefunden.

1827 erhielten Caspar Graf Sternberg, Eugen Graf Wrbna u.a. eine 50jäh-

rige Konzession für eine Holz- und Eisenbahn von Prag nach Pilsen. 1864

bekommt die Bahn die Genehmigung den Namen Kaiser Franz-Josef-

Bahn zu führen. Bei der Verstaatlichung 1881 waren vorhanden: Hauptli-

nien Wien-Gmünd-Budweis-Pilsen-Eger (455 km), Zweigbahnen Gmünd-

Tabor-Prag (183 km), Absdorf-Krems (31 km) Budweis-Wessely (36 km).

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Los 370

Ausruf 150 €

Kaufmännische Kreditanstalt AG

Graz, Aktie 10 x 400 Kr. April 1924 EF. #84381-

390. (63)

Dekorativ mit vier Vignetten: Hermes, Fabrik, Feld,

Werkzeugsymbole. Kpl. Kuponbogen anhängend.

Die hohe Stückelung, erstmals angeboten.

Gegründet 1922, Sitz in Graz, Murplatz 9. Die Gesellschaft entstand durch

Umwandlung der im Jahr 1912 gegründeten Kaufmännischen Landesver-

bands-Kreditanstalt Steiermark rGmbH in eine AG. Das Institut unterhielt

in Peggau und Feldbach Zweigstellen.

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Los 371

Ausruf 40 €

„Kompass“ Allgemeine

Kredit- und Garantie-Bank

Wien, Aktie 18 S 26.7.1926 (Auflage 127800, R 8)

EF+. #1870. (16)

An der Gründung 1912 war die Münchener Rückversicherung maßgeblich

beteiligt. Die Gesellschaft pflegte nebst dem Mobilbankgeschäft das Kre-

ditversicherungsgeschäft, so insbesondere die Warenkreditversicherung,

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Los 368